TECHNO CLASSICA 2000

VIERKOMPONENTENKLEBER

Der Lageplan Stundenlanges Warten auf den Stapelgabler

Was passieren kann, wenn sich zwei Clubs nicht auf ihre sechs Buchstaben setzen, konnte auf der diesjährigen Techno Classica bestaunt werden, denn was der MVC und der VDH in einem Gemeinschaftsprojekt auf die “Standbeine” gestellt haben – wird nur schwerlich zu toppen sein. Dies, war difast schon am Ende der Aufbauarbeitene einhellige Meinung der Messebesucher.

Vier Komponentenkleber – hieß das Erfolgsrezept. Komponente 1 und 2 steuerte der Mercedes Veteranenclub bei, als der älteste und fahrzeugstärkste Club in Deutschland –  wir klebten als mitgliedstärkster Club noch den jüngsten Altersdurchschnitt mit dran. Damit vollzogen wir nicht nur den allseits für unmöglich gehaltenen Brückenschlag, zweier komplett unterschiedlich strukturierter Clubs, sondern demonstrierten eindrucksvoll welches Potential in beiden Clubs noch vorhanden ist. Vor allem wurden wir “Jungs” von den vermeintlich “Alten” regelrecht vorgeführt, denn der MVC war uns messetechnisch in allen Belangen haushoch überlegen. Wir waren zwar da, hatten aber wenig geplant – dafür die “andere” Seite um so mehr. Resultat – ein Stand, der selbst mich aus dem zehnjährigen Messetrott riß und nach drei Aufbautagen ehrfürchtig in die Knie zwang.

die Leute staunten nicht schlecht
Geht auch ohne Stapler ??? ... die vdh-seite

Wir hatten gezaubert – keine Frage – der MVC 10 wir 6 mal. Am Ende waren selbst die Rostverwöhntesten sprachlos – und standen andächtig vor einer Schrottplatzkulisse, die selbst einem Filmregisseur zur Ehre gereicht hätte (siehe Motor-Klassik letzter A"Jung" und "Alt" im Einsatzbsatz).

Vier Tage lang zogen die Blitze über uns hinweg, von weitem konnte man gar der Illusion erliegen, daß über dem Gemeinschaftsstand eine Art Wetterleuchten stattfindet. Doch auf Grund altbekannter Vorurteile (Mercedesclubs schwimmen im Geld – den Rest macht die AG) entschied sich die Jury gegen den mit Abstand meistfotografiertesten Stand in Essen und stieß uns wie gewohnt vom Treppchen. Lästerer mögen jetzt einwerfen, daß Selbstüberschätzung die hohe Kunst des kleinen Messebauers ist. Egal, wir lassen uns zukünftig nicht mehr bewerten. Bauen aber kräftig weiter mit und auf den Mercedes Veteranenclub..

Auffällig und bedauerlich ist der Trend zur Messemüdigkeit, den die meisten Clubs in Essen mit Vorjahresständen untermauerten. Neugestaltete Stände waren echte Mangelware. In Halle 1 waren wir der einzigste überhaupt. Seitens der AG wurde300 SL Roadster - Leihgabe HK-Engineering wie befürchtet auch in diesem Jahr auf die messetechnische Anerkennung der Brot- und Butterbenze verzichtet. 170-er, Ponton, Flosse, Strich-Acht, Hunderacht, W 116 oder W 123 sah man nicht. Soviel zu dem Stellenwert den unsere Fahrzeuge innehaben. Dafür wurde dem Sohn des Picassos eine modifizierte Pagode unter pressetechnischer Ganzkörperliebkosung zur Verfügung gestellt, damit er die geniale Idee (80.000 Kilometer um die Erde zu gurken) in die Tat umsetzen kann. Meinen Einwand, ob der Herr nicht wisse, daß es Flugzeuge gibt mit denen man viel schneller und praktischer unterwegs ist, fand man nicht im entferntesten so medienwirksam. Ansonsten gab es nichts neues – auch nicht von den anderen Clubs. 

Aber halt! Hatte ich schon erwähnt, daß wir jede Menge Spaß hatten? Wie gesagt, die “Jungs” vom MVC waren eine echte Bereicherung. Bleibt nur zu hoffen, daß wir nach 25 Jahren Club auch noch so gut drauf sind.          horst stümpfig

filmreife Kulisse 


 

Auszug Motor-Klassik 05/00:

“Spätestens an dieser Stelle gebührt dem
Verein der Heckflossenfreunde ein großes Kompliment
für ihren origenellen Stand, der mit viel subtilem Humor das Oldtimer-thema ein wenig persifliert. Gezeigt wurden nämlich hochkarätige Mercedes-Modelle, die originell als Edelschrott
 drapiert wurden. Ein 190 SL, ein 600, ein 300 SEL 6.3 und
sogar die sterblichen Überreste eines Flügeltürers schafften
eine morbide Kulisse, die an prickelnder Authentizität
schwerlich zu überbieten war.
Die Veranstalter-Jury honorierte den Auftritt mit einem
umstrittenen vierten Platz, den die Heckflossen-Fans
schnöde ablehnten, schließlich hätte dieses dekorative
Meisterwerk einem Filmarchitekten zur Ehre gereicht.”

Der Schlaf der Gerechten ?

EDELSCHROTTPLATZ - TECHNO-CLASSICA

600-er Seitenansicht
Gleicher Motor 6.3 und 600.
Ponton unter 170-Kombi