Nun zum Kondensator

Der Kondensator sitzt in der Kühlerzarge direkt vor dem Wasserkühler und mit vier Haltewinkeln in der Kühlerzarge befestigt. Vor dem Eklima6inbau habe ich sämtliche Lamellen in mühevoller Kleinarbeit wieder gerade gebogen und den Kondensator mit hitzefesten schwarzen Lack aus der Dose neu lackiert. Den Wasserkühler musste ich in den Langlöchern ganz zurücksetzen, weil der Kondensator sonst mit meinen eingebauten Doppeltonfanfaren kollidiert wäre. Dann habe ich mir die vier kleinen Haltewinkel als Halterung für den Kondensator angefertigt. Anschließend wurden an den entsprechenden Stellen Löcher in die Kühlerzarge gebohrt und der Kondensator mit den Verschraubungen nach links eingebaut. Wie bereits oben erwähnt war bei den Heckflossen eigentlich kein elektrischer Zusatzlüfter vorgesehen.

Nun zum Verlegen der Schläuche

Die Schläuche sollten in einem sehr guten Zustand sein, da schon kleine Risse zu Undichtigkeiten führen können. Meine Schläuche waren noch sehr gut und so beschränkte ich mich auf das äußere Reinigen. Zum verlegen der Schläuche müssen zwei Bohrungen in die Stirnwand unterhalb des Scheibenwischermotors gebohrt werden. Die Schläuche werden hier durchgeführt. Als Kantenschutz zwischen Schlauch und Blech verwendete ich zwei Gummitüllen wie sie auch bei der Schlauchverlegung zwischen Tür und A-Säule für die Zentralverriegelung eingebaut werden. Um diese Tüllen einbauen zu können müssen ca. 34 mm große Löcher in die Stirnwand gebohrt werden. Die Ausschnitte in der Dämmpappe müssen ca. 45 mm groß werden. Die Dämmpappenausschnitte habe ich mit einem Dosenbohrer erstellt wie er auch zum Bohren großer Löcher in Holzbretter verwendet wird. Da diese Bohrer nur für Holz geeignet sind, sollte wirklich nur die Dämmpappe damit ausgeschnitten werden. Es entsteht ein sehr sauberer Schnitt. Die ca. 34 mm großen Bohrungen im Blech habe mit Lochdurchzieher erstellt wie sie im Schaltschrankbau verwendet werden. Dazu muss die Zentrierbohrung von dem Dosensenker auf 13 mm aufgebohrt werden. Der Lochdurchzieher besteht aus einer Patrize und einer Matrize, die jeweils innen und außen an der Stirnwand angesetzt werden. Die Patrize und die Maritze werden dann mit einer durchgehenden Schraube M12 verbunden. Jetzt wird so lange an der Schraube gedreht bis das Stirnblech ausgestanzt ist. Anschließend Tüllen einsetzen und Schläuche durchführen.

Die Anordnung der Schläuche ist wie folgt:

  • Dünner Schlauch vom Expansionsventil am Verdampfer zum Filtertrockner.
  • Dünner Schlauch vom Filtertrockner zum Kondensator.
  • Dicker Schlauch vom Kondensator zum Kompressor-Druckventil.
  • Dicker Schlauch vom Kompressor-Saugventil zum Verdampfer.

Der Filtertrockner sollte auf jeden Fall erneuert werden und wird je nach Länge der Schläuche im Motorraum mit einer entsprechenden Halterung befestigt. Der Einbau muss senkrecht erfolgen. Der optimale Platz für den Filtertrockner ist eigentlich nahe am Kondensator im Fahrtwind. Ich haben meinen Filtertrockner rechts im Motorraum eingebaut, weil die Schläuche für diese Position gedacht waren. Den Filtertrockner habe ich bei einem Bosch-Dienst gekauft. Es ist ein Standartmodell mit Anschluss für einen Druckschalter. Der Filtertrockner kostet ca. 100 DM und der Druckschalter ca. 55 DM. ( Zum Druckschalter später mehr). Die Schutzkappen von den Filtertrockneranschlüssen sollten erst unmittelbar vor der Schlauchmontage entfernt werden, da mit der Aufnahme von Luftfeuchtigkeit die Zerstörung des Filters beginnt. Überhaupt sollte die Lagerung und Montage der Klimaanlage in einem trockenen Raum stattfinden. Die Schlauchleitungen zwischen Kompressor und Kondensator können gut durch die rechte Öffnung in der Kühlerzarge verlegt werden. (Beim Einspritzer etwas schwieriger). Die Schläuche werden mit Schellen (123 995 03 20, für 1,25 DM und 153 995 01 20, für 2,20 DM) und den passenden Schrauben (007976 004205, für 0,23 DM) am rechten Radeinbaublech befestigt. Die Schläuche müssen so verlegt werden, dass andere Teile (Luftfiltergehäuse etc.) noch problemlos demontiert werden können.

Bis hier habe ich den Einbau einer damaligen Standartanlage beschrieben. Die Anlagen früher bestanden wie gesagt aus Verdampfer mit Expansionsventil, Kondensator, Kompressor, und Filtertrockner. Zwingend erneuert werden sollte der Filtertrockner und das Expansionsventil. Das Expansionsventil ist ein Standartmodell und sollte natürlich für das neue Kältemittel geeignet sein. Es bei jedem Bosch-Dienst für ca. 80 DM erhältlich.

Die Anlage könnte jetzt bei den meisten Bosch-Diensten befüllt werden und sie würde dann auch funktionieren. Es empfiehlt sich jedoch mindestens ein weiterer Ausbau der Anlage. Wie bereits oben erwähnt kann an dem Filtertrockner ein Druckschalter angebracht werden. Dieser Druckschalter dient dazu, die Anlage zu schützen. Ich habe einen Druckschalter eingebaut, der die Anlage unter 2 bar und über 27 bar abschaltet (Magnetkupplung stromlos). Bei unter 2 bar befindet sich zu wenig Kältemittel und somit auch zu wenig Öl in der Anlage, was bei einem weiteren Betrieb den Kompressor zerstören würde. Bei über 27 bar sollte die Anlage aus Sicherheitsgründen auch nicht weiterbetrieben werden. Außerdem schaltet dieser Druckschalter einen evtl. vorhandenen Ventilator bei 15 bar ein. (Die 15 bar entsprechen einer Kältemitteltemperatur von ca. 62 Grad)

Jetzt die Optionen

Wer möchte kann die Klimaanlage elektrisch auf den Stand der 108er Modelle erweitern.

Bei den erwähnten Modellen kam noch ein elektrischer Zusatzlüfter und diverse Relais und ein Temperaturschalter hinzu.
Ein 97 Gradschalter muss dann noch eingebaut werden. Der 97 Gradschalter ( 003 545 24 24) wird in den Deckel für das Thermostatgehäuse eingeschraubt. Der Deckel für das Thermostatgehäuse (129 203 04 74)muss dann gewechselt werden, da dieser mit einem Gewindestutzen ausgeführt ist. Dichtring (007 603 014 100) nicht vergessen.
Dieser Schalter aktiviert bei 97 Grad Wassertemperatur den Zusatzlüfter und wird mit den Druckschalter am Filtertrockner parallel geschaltet..

Der Zusatzlüfter (000 500 40 93) wird mittels dreier Rohre in der Kühlerzarge befestigt. Die Rohre lassen sich leicht aus 15 mm Kupferrohr selbst herstellen. Die Rohre auf passende Länge sägen und an den Enden Flachdrücken und mit 6,5 mm Bohrungen versehen. Die Bohrungen in den Rohren werden dann auf die Ränder der Kühlerzarge übertragen und dort mit Senkschrauben M6x15 befestigt. Der Zusatzventilator wird mit drei Befestigungsschellen (114 995 02 26)an den Rohren geschraubt. Für die Haubenverriegelung muss der Lüfter oben mit einer Rundfeile ein wenig ausgearbeitet werden. Auf genügend Luft zur Verriegelung achten, damit im Betrieb nichts klappert. Achtung! Das Lüfterrad darf nicht an die Haubenverrieglung anschlagen.

Bei meiner Vergasermaschine musste außerdem noch eine Gasanhebung am zweiten Vergaser installiert werden. Die Gasanhebung ist erforderlich, da bei eingeschalteten Kompressor der Motor etwas mehr Gas benötigt. Ohne diese Gasanhebung würde der Motor bei eingeschalteter Klimaanlage im Leerlauf absterben. Der original einzubauende Unterdruckregler nutzt bei eingeschalteter Anlage den nklima7iedrigeren Unterdruck im Ansaugkrümmer aus, und hebt das Gas an.

Um den Unterdruckregler einbauen zu können muss der ganze zweite Vergaser demontiert werden und ein neues Drosselklappenteil einbebaut werden. Da das aber sehr teuer und kompliziert ist, habe ich eine andere Lösung gefunden.

Der Unterdruckregler wird wie vorgesehen am Vergaser befestigt. Der Betätigungshebel sollte der gleiche wie am ersten Vergaser sein.

Bei Mercedes habe ich mir ein Pneumatisches Magnetventil (001 540 86 07 für 38 DM)gekauft, wie es der 123er Mercedes für die Schwimmerkammerbelüftung hat. Zusätzlich benötigt man von Mercedes ein T-Stück vom 190er für die Unterdruckleitung zum Bremskraftverstärker. Diese Unterdruckleitung wird getrennt, und das T-Stück wird eingebaut. Dann wird mittels Gummitüllen und Kunsklima9tstoffleitung eine Verbindung zum Pneumatischen Magnetventil geschaffen. Eine weiter Verbindung wird vom Magnetventil zum Unterdruckregler gelegt.
Wenn der Motor läuft wird der Unterdruck aus der Leitung zum Bremskraftverstärker über das Pneumatische Magnetventil zum Unterdruckregler geleitet. Der Unterdruck zieht gegen die Druckfeder am Unterdruckregler den Stößel zurück. Der Stößel muss so eingestellt werden, dass der Betätigungshebel am Vergaser jetzt nicht betätigt wird.
Wird nun das Pneumatische Magnetventil jetzt durch das Einschalten der Klimaanlage gleichzeitig mit der Magnetkupplung mit Strom versorgt, wird der Unterdruck zum Unterdruckregler gesperrt. Die Druckfeder drückt den Stößel heraus und das Gas wird angehoben.

Die Gasanhebung soll mit der Stößelschraube so eingestellt werden, das der Motor im Leerlauf bei eingeschalteter Klimaanlage noch einwandfrei läuft. Beim Einspritzer-Automatik entfällt das Pneumatische Magnetventil. Hier wird statt dessen der vorhandene Magnet für die Gasanhebung angeklemmt.

klima10 

 Nun zur Elektrik

 

 

 

Wie bereits oben erwähnt ist die Anlage in ihrer Grundversion recht einfach und man kommt ohne Relais aus.

 

 

 

Option 1 

 

Option 1)

Mindestens der Druckschalter am Filtertrockner sollte zum Schutz der Anlage eingebaut werden.

   

 

 

 Option 2

 

 

Option 2)

Für meine selbst er-dachte Gasanhebung wird ein Pneumati-sches Magnetventil benötigt. Außerdem wird eine Sicherungs-dose für eine Siche-rung benötigt Bei Automatikfahrzeugen ist die Gasanhebung bereits vorhanden. Es muss lediglich ein Kabel vom Relais Magnetkupplung verlegt werden.

 

 

Option 3) Option 3Der Zusatzlüfter. Dieser ist bei meiner Anlage bisher noch nie angesprungen. Er ist für den normalen Betrieb auch nicht nötig. Wer ihn nicht installiert sollte aber bei langen Staus im Hochsommer das Anzeigeinstrument für die Wassertemperatur im Auge behalten. Wenn die Temperatur zu hoch geht, kann immer noch die Klimaanlage abgeschaltet werden. Bei meinem Wagen wurde allerdings schon vor Jahren im zuge einer Kühlerreparatur ein Hochleistungsnetz eingelötet, welches die Kühlerleistung um ca. 30 % steigert.

Wenn der Zusatzlüfter installiert werden soll, kommt ein weiteres Relais sowie der 97 Grad-Schalter hinzu.

Option 4) Das Abschaltrelais. Das Kabel von Kl. 50 Anlasser zum Abschaltrelais schaltet die Magnetkupplung während des Startvorganges ab, da der Anlasser den Motoklima14r mit angezogener Magnetkupplung nicht starten kann. Wer diese Option nicht einbaut, muss vor jedem Starten die Klimaanlage ausstellen.

Option 5) Wer ein Automatik Fahrzeug besitzt und beim Beschleunigen gern die volle Leistung zur Verfügung haben will, kam den Kick-Down-Schalter noch mit an das Abschaltrelais bei Kl. 50 vom Anlasser mit anschließen. Beim Durchtreten des Gaspedals wird dann die evtl. eingeschaltete Magnetkupplung weggeschaltet.(Dies kann auch bei Schalt-Fahrzeugen nachgerüstet werden).

Befüllen der Anlage

Wenn alles komplett installiert ist, geht es zum Befüllen der Anlage. Hier habe ich einen großen Fehler gemacht, und habe die Anlage von einem Bekannten füllen lassen, der sonst Kältetechnik für Schankanlagen und Kühltheken in Kaufhäusern macht. Es war zu viel Kältemittel in der Anlage und bei höheren Außentemperaturen und Motordrehzahlen werden die Drücke im System zu hoch und die Anlage hat ihren ganzen Inhalt "abgeblasen". (Damals noch ohne Druckschalter am Filtertrockner)
Also: Termin beim Bosch-Dienst holen zum befüllen der Anlage.

Als erstes werden Adapterstücke für die heutigen Anschlüsse an das Saug- und Druckventil geschraubt. Dann wird die Anlage über das geöffnete Druckventil mit ca. 28 bar Stickstoff befüllt. Dieser Druck wird ca. 20 Minuten bei dann Geschlossenen Flaschenventil auf der Anlage belassen. Lässt der Druck nicht nach, ist die Anlage dicht. Bei Druckverlust wird mit Lecksuchspray an allen Verschraubungen nach der Undichtigkeit gesucht. Wenn bei dieser Prüfung das Leck gefunden wird, kann entsprechen reagiert werden.
Anschließend wird die Anlage ca. 30 Minuten mit Unterdruck beaufschlagt. Der Unterdruck saugt die Luft aus der Anlage und damit die Luftfeuchtigkeit. Feuchtigkeit im System ist schlecht für die Klimaanlage.
Anschließend wird die Anlage mit R 134a befüllt. Durch den vorhandenen Unterdruck in der Anlage wird das Kältemittel von selbst hinein gezogen.
Auf meiner Anlage waren mit R 12 ca. 1000 ml Füllung. Bei den neuen R 134 a werden 10% weniger Kältemittel benötigt, also 900 ml. Zusätzlich wird noch ein Fingerhut voll Leckindikator dem Kältemittel beigegeben. Dieses Zeug ist sehr auffällig grün-gelb gefärbt. Man kann damit evtl. auftretende Lecks später sehr gut finden.
Zum Befüllen der Anlage muss der Motor mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl laufen. Wenn alles in Ordnung ist, tritt bereits Sekunden nach dem Starten des Motors kalte Luft aus den Düsen.

Gute Bosch-Dienste saugen dann die Flüssigkeit wieder ab, da die Füllung zum Spülen des Systems benutzt wird. Dann beginnt der Vorgang nochmals mit der Unterdruckerzeugung. Beim zweiten Befüllen wird die gereinigte Flüssigkeit vom ersten mal benutzt.

Anschließend muss der Wagen eine halbe Stunde lang mit eingeschalteter Klimaanlage laufen. Dabei steigen die Drücke im System und es kann mit einer speziellen Lampe und dazugehörigen Brille nach der grün-gelben Flüssigkeit im Kältemittel gesucht werden. Wird keine Leckflüssigkeit entdeckt, ist die Anlage dicht.

Zum Betrieb der Klimaanlage nur folgendes: Es muss erst immer der Gebläseschalter (links) eingeschaltet sein, bevor der Temperaturschalter (rechts) betätigt werden kann. Das Gebläse läuft auch allein, die Klimaanlage ohne Gebläse jedoch nicht. Der Gebläseschalter geht beim Einschalten auf Max. Gebläseleistung und reduziert die Drehzahl beim nach rechts drehen.

Der Temperaturschalter ist ebenfalls stufenlos drehbar und erhöht die Kühlleistung beim nach rechts drehen. Ist die vom Temperaturschalter eingestellte Temperatur im Wageninnern erreicht, schaltet der Schalter die Magnetkupplung aus. Das Gebläse läuft immer weiter. Steigt die Temperatur im Wageninneren wieder an, wird die Magnetkupplung vom Temperaturschalter selbständig wider eingeschaltet. (Die Anlage "taktet") das bedeutet zwar eine Energieeinsparung, da der Kompressor nur dann läuft, wenn er benötigt wird. Andererseits wird aber der Keilriemen extrem belastet, wenn z.b. auf der Autobahn bei 4500 U/min die Magnetkupplung einrückt. Deshalb öfter den Keilriemen kontrollieren. ( Die früher in der ADAC-Pannenstatistik immer oben angesiedelten Mercedes´ hatten zu 70% Keilriemenschäden)

Wenn durch das Einschalten der Klimaanlage mittels Temperaturschalter die Magnetkupplung eingerückt wird, gibt es einen spürbaren Leistungsverlust des Motors. Im Innenraum ist dann ein leises Zischen zu hören. Dieses Zischen kommt vom Expansionsventil und ist normal. Es ist bei jedem neuerlichen Einschalten der Magnetkupplung zu hören.

Albert Gerold

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